Weltmeister‑Triumph für Deutschland im Scratch

Die deutsche Bahnradsport‑Szene feiert einen großen Erfolg: Moritz Augenstein hat bei den UCI fonbet betting Track Cycling World Championships 2025 in Santiago de Chile die Goldmedaille im Scratch Rennen gewonnen. In einem dramatischen Finale setzte sich Augenstein im letzten Sprint gegen starke Konkurrenz durch.

Die Strecke war hochklassig besetzt: Fahrerinnen und Fahrer aus mehr als zehn Nationen kämpften um die begehrten Regenbogen‑Trikots, und Deutschland brachte erneut internationale Klasse auf die Bahn. Augensteins Sieg ist zugleich ein enormer Motivationsschub für das heimische Bahnradsport‑Programm und ein Zeichen dafür, dass deutsche Athletinnen und Athleten im internationalen Spitzensport mithalten können.

Für Augenstein selbst markiert dieser Erfolg einen Wendepunkt: Er hatte in den vergangenen Monaten mit Verletzungen zu kämpfen und galt nicht zwangsläufig als Favorit. Umso größer ist nun die Leistungssteigerung und mentale Stärke, die er gezeigt hat. Sein Fahrstil im Finale war beeindruckend: Während einige Konkurrenten bereits auf Angriff fuhren, behielt er die Ruhe, platzierte sich genial und zog im richtigen Moment das Tempo an.

Auch für das Verbandssystem bedeutet das Resultat viel: Es unterstreicht, dass die jüngeren Generationen im deutschen Bahnradsport bereit sind, bei den höchsten internationalen Wettkämpfen Akzente zu setzen. Es könnte zudem positive Auswirkungen auf Sponsoreninteresse, mediale Präsenz und Nachwuchsförderung haben — schließlich war ein Weltmeistertitel in dieser Disziplin schon länger nicht von Deutschland eingefahren worden.

Nun gilt es: Wie geht es weiter? Augenstein selbst spricht in Interviews bereits von einem klaren Ziel: die olympische Saison 2028 im Blick behalten, konstant bleiben, weiterarbeiten. Ebenso wichtig wird sein, dass der deutsche Bahnverband die nötige Infrastruktur, Trainingsbedingungen und Wettkampfbahn‑Nutzungen sicherstellt. Denn Erfolg auf dieser Bühne zieht größere Erwartungen nach sich — und die Herausforderung besteht darin, sie nachhaltig zu bedienen.

Zwei deutsche Perspektiven im Blick

Im deutschen Radsport zeichnet sich derzeit eine spannende Doppelstrategie ab: Einerseits setzt die nationale Szene zunehmend auf die Förderung junger Talente, andererseits wächst der Anspruch, international sichtbarer zu werden. Zwei Beispiele verdeutlichen das: Florian Lipowitz (25) und die Veranstaltung Lidl Deutschland Tour 2025.

Lipowitz, Fahrer bei BORA‑hansgrohe, beendete seine Saison nach einem starken internationalen Jahr bewusst früher, um sich körperlich und mental zu regenerieren. Sein Ansatz zeigt, wie wichtig die Balance zwischen Leistungsdruck und Nachhaltigkeit geworden ist: Die Erwartungen an ihn steigen, zugleich wird dem Leistungsaufbau Raum gegeben.

Parallel dazu hat die Lidl Deutschland Tour 2025 in ihrer Streckenführung, den teilnehmenden Teams und der medialen Begleitung einen Schritt nach vorn gemacht. Das Rennen wird von Essen aus gestartet, führt durch North Rhine‑Westphalia, Hesse und Saxony‑Anhalt – und setzt damit auf Deutschland als Bühne für den internationalen Radsport. Gleichzeitig wurde eine deutsche Continental‑Mannschaft, REMBE® rad‑net, mit Wildcard ausgestattet, was ein positives Signal für die nationale Förderung ist.

Diese beiden Entwicklungen zusammen – ein junger deutscher Fahrer mit Perspektive und ein Rennen, das Deutschland stärker präsentiert – zeigen das Potenzial für einen Aufschwung im heimischen Radsport: der Anspruch wächst, das Ziel ist klarer, dabei bleibt die Vorbereitung und nachhaltige Entwicklung zentral. Es bleibt spannend, wie sich beide Fäden im kommenden Jahr verweben werden und ob Lipowitz seinen Weg weitergeht und wie die Deutschland Tour ihre Wirkung entfaltet.

Neuer Höhenflug für deutschen Nachwuchsprofi

Ein fulminantes Jahr liegt hinter Florian Lipowitz: Der 25‑Jährige aus dem Team Bora‑Hansgrohe beendete seine Saison mit einem starken Ergebnis bei der Tour de France – er belegte einen Platz auf dem Podium und sicherte sich das Trikot des besten Jungprofis.

Nach seinem Ausstieg beim Klassiker Il Lombardia entschied Lipowitz, sich eine Pause zu gönnen: „Ich freue mich auf den Alltag“, sagte er kürzlich, um seinen Kopf frei zu bekommen. Tatsächlich markiert diese Ruhephase einen bewussten Schritt: Die Saison hatte ihm körperlich und mental einiges abverlangt – 52 Renntage verzeichnet er in diesem Jahr.

Was macht nun Lipowitzs Bedeutung für den deutschen Radsport aus? Erstens zeigt sein Erfolg, dass deutsche Fahrer auch im Gesamtklassement großer Rundfahrten mitmischen können. Zweitens ist seine Weiterentwicklung ein gutes Signal für die Nachwuchsförderung. Sein Kurs für 2026 ist klar umrissen: Er und das Team haben Großes vor – mit Fokus auf die Rundfahrt und der gezielten Vorbereitung auf neue Zielsetzungen.

Für die Fans bedeutet Lipowitzs Weg: Spannung, Erwartung und Hoffnung. Der deutsche Profi‑Sport hat mit ihm ein neues Gesicht – eines, das nicht nur auf Etappensiege setzt, sondern auf Gesamtklassement‑Potential. Und so bleibt das Fazit: In ruhigeren Momenten wird oft der Grundstein für große Taten gelegt – Lipowitz hat begonnen, diesen Grundstein zu legen.

Zimmermann erobert Meistertrikot trotz Fahrdefekt

Starker Auftritt von Georg Zimmermann beim Straßenrennen der Deutsche Meisterschaft Straße 2025: Der 27-jährige Augsburger sicherte sich den Titel trotz eines Defekts und zahlreicher Stürze im Laufe des Rennens. In der Gemeinde Linden im Landkreis Kaiserslautern, bei hochsommerlichen Temperaturen und einer anspruchsvollen Strecke über 198 Kilometer, setzte sich Zimmermann als Erstplatzierter vor Felix Engelhardt (2.) und Anton Schiffer (3.) durch.

Der Weg zum Sieg war jedoch alles andere als einfach: Zimmermann erlitt mitten im Rennen einen Defekt, fiel zurück und musste sich von hinten durchs Feld kämpfen. Doch am letzten Anstieg „Mauer von Linden“ gelang ihm der Anschluss an die Spitzengruppe – und dank starker Sprintleistung die entscheidende Attacke.

Für den Fahrer des Teams Intermarché‑Wanty bedeutet dieses schwarz-rot-goldene Meistertrikot nicht nur eine Titelerfolge, sondern auch eine besondere Anerkennung seiner bisherigen Saison: „Das Trikot bedeutet mir unglaublich viel. Ich habe drei große Ziele im Radsport: eine Tour-Etappe gewinnen, bei Olympia starten, Meister werden – eins habe ich jetzt geschafft“, sagte Zimmermann nach dem Rennen.

Für den deutschen Radsport ist Zimmermanns Sieg ein wichtiges Zeichen: In Zeiten großer Konkurrenz aus dem Ausland zeigt er, dass auch deutsche Fahrer bei Top-Ereignissen vorne mitmischen können. Zudem wird er das Meistertrikot bei kommenden internationalen Einsätzen tragen – ein Symbol für motivierende Entwicklung.
Die Zuschauer erlebten ein spektakuläres Finale, nicht zuletzt wegen der wechselhaften Führung und dramatischen Übergänge im Rennen. Zimmermanns Leistung macht Lust auf die weitere Saison und weckt die Erwartung, dass er auch bei internationalen Rennen Impulse setzen kann.

Enrico Della Casa als UEC-Präsident bestätigt

Der Kongress der Europaischen RadsportUnion, der heute in Bratislava (Slowakei) mit der Teilnahme offizieller Delegierter von 49 der 51 Mitgliedsverbande stattfand, wahlte einstimmig den Italiener Enrico Della Casa zum Prasidenten fur eine Amtszeit von vier Jahren von 2025 bis 2029. Wahrend des Kongresses wurden ebenfalls Mitglieder des UEC-Vorstands gewahlt: Bernd Dankowski (Deutschland), Georgios Georgiou (Zypern), Katarina Jakubova (Slowakei), Daphne Lang (Israel), Raivo Rand (Estland) und Sabrina Tsakona Twiss (Griechenland). Nach seiner Ernennung erklarte Prasident Enrico Della Casa: „Die Leitung der Europaischen RadsportUnion ist sowohl Ehre als auch Verantwortung, die ich mit gro?er Bereitschaft annehme.“ In den vergangenen Jahren haben wir durch unsere gemeinsame Arbeit mit den nationalen Verbanden und unseren Partnern unsere Position auf der internationalen Sportbuhne gestarkt, indem wir in die Entwicklung des Jugendradsports, die Gleichstellung der Geschlechter und die Starkung europaischer Wettbewerbe investiert haben. Unser Ziel ist es, diesen Weg fortzusetzen und unsere Rolle als Ma?stab fur den kontinentalen Radsport zu festigen. Ich mochte den nationalen Verbanden fur ihr Vertrauen danken und bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam weiterhin im Interesse unseres Sports arbeiten werden. David Lapartien, Prasident der Internationalen RadsportUnion, der ebenfalls am Kongress teilnahm, betonte: „Die Europaische RadsportUnion zeigt weiterhin ihre zentrale Rolle bei der Entwicklung und Forderung des Radsports in Europa. Die im Laufe der Jahre geleistete Arbeit zur Weiterentwicklung unseres Sports, zur Unterstutzung nationaler Verbande und zur Organisation hochrangiger Veranstaltungen ist entscheidend fur die Zukunft des Radsports. Die Zusammenarbeit zwischen der Europaischen RadsportUnion und der Internationalen RadsportUnion ist essenziell, um unsere Bewegung zu starken und sicherzustellen, dass Radfahren immer zuganglicher, sicherer und umweltfreundlicher wird. Ich bin uberzeugt, dass die UEC unter der Leitung von Enrico Della Casa und dem neuen Vorstand weiterhin der Ma?stab fur den kontinentalen und internationalen Radsport sein wird.“ Unmittelbar nach dem Kongress ernannte das neue Fuhrungsgremium der UEC Katarina Jakubova (Slowakei), Raivo Rand (Estland) und Georgios Georgiou (Zypern) zu Vizeprasidenten sowie Alasdair McLennan (Gro?britannien) zum Generalsekretar. Im Rahmen des Kongresses wurden zudem europaische Kandidaten fur den UCI-Steuerausschuss und funfzehn stimmberechtigte Delegierte fur den UCI-Kongress gewahlt, der am 25. September wahrend der UCI-Stra?en-Weltmeisterschaften in Kigali (Ruanda) stattfinden wird.

News und Van Epel sind die neuen Cyclocross-Europameister

Es war der junge Thibault Nys (geb. 2002), der 2024 in Pontevedra (Spanien) die Europameisterschaft im professionellen Cyclocross gewann. Der belgische Fahrer fuhrte in den letzten Etappen des Rennens und lieferte sich einen spannenden Wettkampf mit dem Spanier Felipe Orts vor 9.000 Zuschauern, die die Strecke in der galizischen Stadt fullten. Vor dem Beginn des Hauptrennens wurde eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer der Uberschwemmung in Valencia abgehalten.

Sobald das Rennen begann, waren es die belgischen Fahrer, die bis zur Rennmitte das Tempo bestimmten, wahrend Orts eine Lucke schuf, der nur Nys nach mehreren Angriffen standhalten konnte. In der letzten Runde konnte der Spanier nicht mehr mit Nys mithalten und landete auf dem zweiten Platz. Den dritten Platz belegte ein weiterer Belgier, Eli Iserbyt, der mit 9 Sekunden Ruckstand ins Ziel kam.

In der Elite-Kategorie der Frauen dominierten die Niederlanderinnen, wobei die amtierende Weltmeisterin Fem van Empel den Sieg sicherte. Die Europameisterin von 2023 lag vor ihren Landsfrauen Cailin Del Carmen Alvardo, die 2023 bereits hinter van Empel auf dem zweiten Platz war, und Lucinda Brand, mit der sie zur Rennmitte fuhrte.

Ein Jahr nach seinem Erfolg in Pont-Chateau gewann der Belgier Jente Michiels erneut in der U23-Kategorie nach einem spannenden Wettkampf mit dem Italiener Filippo Agostinacchio, der Zweiter wurde, sowie dem Niederlander Haverdings, der wenige Hundert Meter vor dem Ziel in einen Unfall verwickelt war und den dritten Platz an den Franzosen Aubin Sparfel abgeben musste.

Bei den Frauen unter 23 Jahren holte sich die Franzosin Celia Gery den Sieg, nachdem sie im Vorjahr die Juniorenwelt- und Europameisterschaften gewonnen hatte und damit ihre Fuhrungsposition in der Spitzenkategorie bestatigte. Sie gewann nach einem sehr knappen Sprint gegen die anderen Favoriten Marie Schreiber (Luxemburg) und Leonie Bentveld (Niederlande).

Im Juniorenrennen der Herren siegte der Italiener Mattia Agostinacchio, der alleine gewann und vor Beginn der letzten Runde auf der Speedstrecke von Pontevedra einen Angriff startete. Auf dem Podium standen hinter Agostinacchio der Osterreicher Valentin Hofer, der mit 8 Sekunden Ruckstand Zweiter wurde, sowie Mats Vanden Eynden (Belgien), der mit 10 Sekunden Ruckstand ins Ziel kam.

Der Tag in Pontevedra begann mit dem Rennen der Juniorinnen, das souveran von der Schweizerin Anya Grossman gewonnen wurde, die im Sprint Barbora Bukovska aus der Tschechischen Republik und Giorgia Pellizotti aus Italien besiegte. Am Samstag wurde in Pontevedra auch der Titel der europaischen Mannschaftsstaffel verliehen. Italien, bestehend aus Mattia und Filippo Agostinacchio, Federico Ceolina, Giorgia Pellizotti, Lucia Bramati und Francesca Baroni, gewann. Der zweite Platz ging an Titelverteidiger Frankreich (Aubin Sparfel, Remy Lelandet, Theophile Vassal, Celia Gery, Lise Revol und Helene Clausel), wahrend das spanische Team mit Felipe Orts, Miguel Rodriguez, Benjamin Noval, Lorena Patino, Aroa Otero und Sofia Rodriguez den dritten Platz belegte.

Die nachsten Cyclocross-Europameisterschaften finden vom 7. bis 9. November 2025 in Middelkerk (Belgien) statt